Mittwoch, 26. Januar 2011

Morphin von Sebastian







Morphin
Morphin ist ein Haupt-Alkaloid des Opiums und zählt damit zu den Opiaten bzw. Opioden. Es wird in der Medizin als eines der stärksten bekannten natürlichen Schmerzmittel (Analgetikum) eingesetzt. Es ist das erste in Reinform isolierte Alkaloid.
Geschichte und Namensgebung
1804 wurde Morphin erstmals von dem deutschen Apotheker Friedrich Wilhelm Adam Sertürmer in Paderborn isoliert, jedoch wurde die korrekte Summenformel erst im Jahre 1848 durch Laurent ermittelt. Sertümer nannte den Stoff zunächst Morphium nach Morpheus, dem griechischen Gott der Träume und des Schlafes. Erst später bekam die Droge ihren Namen Morphin der jetzt hauptsächlich im Gebrauch ist. Bis zur Aufstellung der eindeutigen Strukturformel vergingen 77 Jahre.
Anwendung
Morphin wird zur Behandlung von starken und stärksten Schmerzen verwendet. Als Darreichungsformen gibt es Retard kapseln und -Tabletten, Brausetabletten, Tropfen, Retard-Granulat, Zäpfchen, Pflaster sowie Injektionslösungen.
Im Vergleich zu anderen Ländern wird Morphin in Deutschland nicht so häufig verschrieben.
Zum Beispiel ist die verordnete Gesamtmenge für Tumorpatienten in Dänemark siebenmal höher. Schätzungen zufolge erhält nur jeder 4. Patient, der ein mittelstarkes Opioid benötigt, ein entsprechendes Präparat; bei denjenigen, die ein hochpotentes Opioid benötigen, liegt die Quote bei nur 5 %. Der Grund hierfür kann sowohl in der nach heutiger Lehrmeinung unbegründeten Angst vor starken Nebenwirkungen als auch im bürokratischen Verschreibungsverfahren, das speziell zu beantragende Betäubungsmittelrezeptformulare erfordert, liegen.
Unerwünschte Nebenwirkungen
• Abhängigkeit
• Euphorie
• Apathie, Dysphorie bis hin zu Depression
• Atemdepression/Atemstillstand (speziell bei Überdosierung bis hin zu einer tödlichen Lähmung des Atemzentrums)
• Bewusstseinsstörungen wie Halluzinationen, Zeitverlustempfinden/Erinnerungslücken (Blackout)
• Blutdruckabfall, vor allem bei intravenöser Gabe
• Somnolenz, bis hin zum Koma vor allem bei hohen Dosen
• Übelkeit, vor allem zu Beginn einer Therapie mit Morphin danach eher eine Hemmung von Übelkeit
• Verstopfung (Obstipation)

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