Mittwoch, 26. Januar 2011

Nikotin von Joshua









Nikotin wurde nach John Nicot benannt. Nikotin kommt in großer Konsistenz in der Tabakpflanze und in geringer Konsistenz in Nachtschattengewächse vor. In der Tabakpflanze ist ein Nikotinanteil von ca. fünf Prozent und es wird in der Wurzel produziert. Das Nikotin wandert danach in die Blätter und wird dort als Abwehrstoff gegen Insekten benutzt.Reines Nikotin ist bei Zimmertemperatur eine farblose, ölige Flüssigkeit, die sich an der Luft rasch braun färbt. Nachdem es in den Blutkreislauf gelangt, fördert es die Ausschüttung des Hormons Adrenalin. Nikotin beschleunigt den Herzschlag und bewirkt eine Verengung v. a. der Blutgefäße; dadurch kommt es zu Blutdrucksteigerung, zu einer Abnahme des Hautwiderstandes - also zu leichtem Schwitzen - und einem Absinken der Hauttemperatur. Zu den zentralen Effekten gehören vor allem die Steigerung der psychomotorischen Leistungsfähigkeit sowie der Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen. Diese Steigerung ist allerdings nur von kurzer Dauer. Durch die Nikotinzufuhr verringert sich der Appetit. Es kommt zu einer Steigerung der Magensaftproduktion und zu einer erhöhten Darmtätigkeit. Außerdem ist auch eine antidiuretische (keine Urin Ausscheidung) Wirkung des Nikotin bekannt. Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Ängstlichkeit können bis zu 72 Stunden andauern. Es wird diskutiert, ob der beschriebene Mechanismus dazu beiträgt, dass Adern verstopfen können, denn die Gefahr für Thrombose (eine Gefäßerkrankung, bei der ein Gefäß durch ein Blutgerinnsel verstopft wird), Herzinfarkt und Raucherbein steigt. Die Haut wirkt schlaff und grau, Frauen kommen früher in die Wechseljahre, Männer verlieren ihre Potenz, Wunden und Knochenbrüche heilen langsamer, die Gefahr für Blindheit steigt. Studien zufolge kann jedoch nicht das Nikotin alleine für diese Effekte des Tabakkonsums verantwortlich gemacht werden, da Zigarettenrauch weitere gefährliche Substanzen enthält, außerdem ist der Rauch selber - egal ob nikotinhaltig oder nicht - stark gesundheitsgefährdend. Weil sich das Gift so schnell im Körper verteilt und sehr schnell wieder abgebaut wird, ist es an sich nicht schädlich. erbrechen sollte bei Verdacht auf Nikotinvergiftung nicht ausgelöst werden. Eine Zigarette enthält etwa 12 Milligramm Nikotin, also deutlich mehr als auf der Verpackung angegeben, denn die dortigen Angaben beziehen sich auf die Menge Nikotin im Rauch einer Zigarette. Karzinogene (Krebsförderte) Wirkung wurde bisher (Stand 2004) nur für Ratten sicher bestätigt, wird aber allgemein eher abgelehnt. Im US-Fachblatt „Journal of Clinical Investigation“ wurde berichtet, dass Nikotin im Rahmen einer Chemotherapie die Fähigkeit des Körpers blockiert, Zellen mit beschädigtem Erbmaterial zu zerstören. Derartige Zellen müssen aber gerade bei einer solchen Therapie vom Körper möglichst schnell abgebaut werden, weil sich sonst die bereits im Körper befindlichen Krebsgeschwulste weitervermehren. In gesunden Zellen aktiviert Nikotin die Proteinkinase B, die den Metabolismus, das Wachstum und das Absterben von Zellen kontrolliert. Dadurch wird die Überlebensfähigkeit der Zellen erhöht, was schädlich ist, falls diese später einmal zu Krebszellen mutieren. Darüber hinaus wurde im Fachblatt „Nature Medicine“ berichtet, dass Nikotin die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) in Krebsgeschwülsten fördert, wodurch diese besser mit Nährstoffen versorgt werden und schneller wachsen können.Entgegen früheren Untersuchungen wirkt sich Nikotin keineswegs positiv in Bezug auf Alzheimer aus. Chronischer Nikotinmissbrauch erhöht nicht nur das Risiko eines Lungenkrebses, sondern auch das Risiko einer Herzerkrankung. Nikotin gehört zu den Substanzen mit dem höchsten Abhängigkeitspotential, auch gemessen an illegalen Drogen wie z. B. Kokain, und ist neben einem Lerneffekt mitverantwortlich für die Abhängigkeit von Tabakerzeugnissen. Diese Aussage betrifft aber nur Nikotin, das in einer vergleichsweise hohen Konzentration im Blut vorliegt, die nur durch Inhalieren oder intravenöse Gabe entstehen kann. Das Abhängigkeitspotenzial von oral aufgenommenem Nikotin ist deutlich geringer, Pflaster haben fast kein Abhängigkeitspotenzial. Vor allem ist von Bedeutung, dass Nikotin unterschwellig das Verlangen nach einem Tabakerzeugnis erzeugt und durch das immer kürzer werdende gewöhnungsbedingte Reiz-Reaktions-Intervall eine immer stärker ausgeprägte Abhängigkeit in Form von erhöhtem Tabakkonsum entsteht.

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